Schutzbrillen mit Sehstärke – Übersicht & Kaufberatung

Warum Schutzbrillen mit Sehstärke?

Eine Schutzbrille mit Sehstärke (auch Korrektionsschutzbrille genannt) vereint korrekt angepasste Sehgläser mit geprüften Arbeitsschutzfunktionen. Sie schützt die Augen vor Fremdkörpern, Funken, Chemikaliendämpfen oder schädlicher Strahlung – und sorgt gleichzeitig für scharfe Sicht bei Fehlsichtigkeit.

Typische Einsatzbereiche sind Handwerk, Industrie, Labor sowie Garten‑ und Landschaftsbau. Zielgruppen sind Brillenträger:innen, die während der Arbeit nicht auf ihre Sehhilfe verzichten können: Tischler:innen, Schlosser:innen, Laborant:innen, Forstarbeiter:innen oder Techniker:innen.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

• Angepasste Sehstärke ohne zusätzliche Überbrille
• Vollständiges Sichtfeld (keine seitlichen Lücken)
• Kein Verrutschen: sicherer Sitz auch bei Kopfbewegungen
• Entspiegelte, kratzfeste und oft chemikalienbeständige Gläser
• Verfügbare Bauformen: Bügelbrillen, Korbbrillen oder Modelle mit integriertem Seitenschutz

Trage im Betrieb ausschließlich normgeprüfte Schutzbrillen. Die hier angebotenen Korrektionsschutzbrillen sind nach der europäischen Norm EN 166 geprüft und damit für Arbeitsplätze mit Schutzbrillenpflicht zugelassen.

Welche Materialien/Technologien sind für Schutzbrillen mit Sehstärke relevant?

Bei Schutzbrillen sind Material und Beschichtung der Gläser entscheidend:

• Polycarbonat – sehr hohe Bruchfestigkeit, leicht und stoßresistent; häufig die erste Wahl für Arbeitsschutzgläser.
• Trivex™ – ähnlich bruchsicher wie Polycarbonat, aber noch leichter und mit besserer optischer Qualität; besonders sinnvoll bei stärkeren Korrekturen.
• CR39 – Kunststoff mit guter Bildqualität und relativ guter Kratzfestigkeit; weniger stoßfest als Polycarbonat oder Trivex.
• Hartglas – thermisch oder chemisch gehärtet; sehr kratzfest, wird aber nur eingesetzt, wenn die erforderliche Bruchfestigkeit gewährleistet ist.

Beschichtungen und Technologien:

• Antibeschlag (Anti‑Fog) – wichtig beim Wechsel von warmen Innenräumen in kalte Außenluft. Moderne Sicherheitsgläser sind oft innen und außen behandelt.
• Entspiegelung / Super‑Entspiegelung – reduziert Reflexe, verbessert Kontrast und Tragekomfort.
• Kratzschutz‑Beschichtung – erhöht die Haltbarkeit der Gläser.
• Chemikalienbeständige Oberflächen – sinnvoll im Labor oder bei Arbeiten mit Funkenflug.

Marken‑Beispiele aus dem Sortiment:

• Uvex™ – breite Modellpalette mit geprüften Korrektionsoptionen; viele Modelle bieten Seitenschutz, verstellbare Nasenstege und Bügelenden sowie verschiedene Glasmaterialien (Polycarbonat, Trivex™, CR39). Beispiele sind Uvex Korrektionsschutzbrille RX cd 5514, RX sp 5512 und RX 5503.
• Uvex®‑Sonderausstattungen – einige Modelle sind mit Super‑Entspiegelung oder getönten Gläsern erhältlich; Titanfassungen erhöhen den Tragekomfort durch geringes Gewicht.

Hinweis zu Konstruktionsarten (2‑Lagen vs. 3‑Lagen): Bei Schutzbrillen spricht man seltener von 2‑ oder 3‑Lagen‑Laminaten wie bei Textilien. Relevanter sind Mehrschichtbeschichtungen auf dem Glas (z. B. Hartcoat + Entspiegelung + Anti‑Fog). Achte auf die Herstellerangaben zu solchen Schichten.

Wie pflege und warte ich Schutzbrillen mit Sehstärke richtig?

Praktische Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung:

1. Vorbereitung

• Bügel zusammenklappen und grobe Partikel mit einem weichen Pinsel oder Luftbläser entfernen. Vermeide Abrieb durch Sand oder Metallspäne.

1. Waschen

• Gläser mit lauwarmem Wasser und einem milden, pH‑neutralen Spülmittel oder einem speziellen Brillenreiniger säubern. Ein weiches Mikrofasertuch verwenden.
• Keine Haushaltsreiniger, keine Scheuermittel und keine Lösungsmittel (Aceton, Alkohol) auf Beschichtungen anwenden.
• Nicht in die Spülmaschine legen – Hitze und aggressive Reiniger schädigen Beschichtungen.

1. Imprägnieren / Beschichtung auffrischen

• Eine DWR‑Imprägnierung ist bei Brillen nicht üblich; stattdessen gibt es Anti‑Fog‑ und Entspiegelungs‑Pflegesprays. Nutze nur geeignete Produkte des Herstellers.
• Manche Anti‑Fog‑Schichten lassen sich mit speziellen Sprays erneuern. Beachte die Herstellerempfehlungen (z. B. Uvex‑Pflegeprodukte).

1. Trocknen & Aufbewahrung

• Mit einem weichen Tuch trocknen oder an der Luft trocknen lassen. Nicht in direkte Sonne oder auf Heizkörper legen.
• In einem stabilen Etui aufbewahren, getrennt von rauen Gegenständen; bei längerer Nichtnutzung trocken lagern.

1. Reparaturmöglichkeiten

• Kleine Kratzer: Austausch des Glases empfohlen, da Kratzer Sicht und Schutzwirkung beeinträchtigen können.
• Beschädigte Fassungen, gebrochene Bügel oder defekte Verschlüsse: ersetzen oder vom Fachbetrieb reparieren lassen.
• Lose Nähte oder Polster (bei Modellen mit Dichtlippen): vom Fachhandel prüfen lassen.

Praktische Tipps (aus Beratungspraxis):

• Notiere Modell und Glasdaten beim Arbeitgeber – das erleichtert Ersatzbestellungen.
• Bewahre den Brillenpass (Dioptrien, Zylinder, Achse, Pupillendistanz) griffbereit. Diese Angaben benötigt der Brillenkonfigurator.
• Bei starken Verschmutzungen: Kundendienst kontaktieren statt aggressiv zu reinigen.

Anwendungsbeispiele

Beispiel 1 – Schreinerin Anna arbeitet in einer Werkstatt mit Holzspänen und Maschinenstaub. Ihre Korrektionsschutzbrille mit Polycarbonat‑Gläsern und Innen‑Anti‑Fog sorgt für klare Sicht, ohne als Überbrille zu stören. Dank verstellbarem Nasensteg sitzt die Brille auch bei Kopfneigungen sicher und schützt die Augen komplett vor seitlichen Spänen.

Beispiel 2 – Laborant Michael arbeitet mit ätzenden Lösungen. Er benötigt neben UV‑Schutz eine chemikalienbeständige Beschichtung. Eine Korrektionsschutzbrille aus Trivex™ mit spezieller Oberflächenbehandlung bietet sichere Sicht und hohen Tragekomfort auch bei langen Laborarbeiten.

Warum der Nutzer profitiert: Schutzbrillen mit Sehstärke verhindern Fehler durch unscharfes Sehen, reduzieren Ermüdung und minimieren Unfallrisiken – ohne auf Sehkomfort zu verzichten.

Häufige Fragen (FAQ)

Q: Sind Korrektionsschutzbrillen normgeprüft? A: Ja. Schutzbrillen mit Sehstärke müssen den Anforderungen der EN 166 entsprechen, wenn sie als PSA am Arbeitsplatz genutzt werden. Achte auf die entsprechende Kennzeichnung.

Q: Übernimmt mein Arbeitgeber die Kosten für eine Schutzbrille mit Sehstärke? A: Ja. Nach der PSA‑Benutzungsverordnung besteht für fehlsichtige Beschäftigte in der Regel ein Anspruch auf Kostenübernahme, wenn eine Gefährdungsbeurteilung das Tragen begründet.

Q: Welche Angaben brauche ich für die Bestellung? A: Brillenpass‑Daten: Dioptrien (Sphäre), Zylinder, Achse und Pupillendistanz (PD). Diese Angaben liefert dein Optiker oder stehen in deinem Brillenpass.

Q: Kann ich getönte Gläser mit Sehstärke wählen? A: Ja, viele Modelle bieten getönte Gläser oder Sonnenschutzfilter (z. B. Filter 5). Achte auf die passende Kennzeichnung, besonders bei Tätigkeiten, bei denen Farberkennung wichtig ist.

Q: Wie lange hält eine Anti‑Fog‑ oder Entspiegelungsbeschichtung? A: Das hängt von Nutzung und Pflege ab. Bei intensiver Beanspruchung empfiehlt sich regelmäßige Kontrolle; eine Auffrischung ist mit speziellen Produkten möglich.

Q: Sind Korrektionsschutzbrillen auch für Schweißer geeignet? A: Für Schweißarbeiten sind spezielle Filter und Schutzausrüstungen (Schweißhelm oder geprüfte Schweißerbrille mit entsprechendem Filter) nötig. Normale Korrektionsschutzbrillen sind nicht ausreichend.

Q: Kann ich Gleitsichtgläser bestellen? A: Einige Hersteller bieten Sonderlösungen; in vielen Fällen sind Einstärken‑Gläser die Standardlösung für Arbeitsschutz. Kläre mit Hersteller oder Optiker, ob Gleitsicht möglich und sicher ist.

Abschließender Hinweis & interne Verlinkungen

Weitere Informationen und Alternativen findest Du im Ratgeberbereich und bei verwandten Kategorien: etwa Schutzbrillen ohne Sehstärke (https://www.genxtreme.ch/arbeitskleidung/schutzbrillen/schutzbrillen-ohne-sehstaerke/) oder Hilfe & FAQs (https://www.genxtreme.ch/hilfe-faqs/).

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